Sonntag, 3. Mai 2015

Die Entwicklung des "Schreiben lernen"

Ich bin grad dran das Lerntagebuch von diesem Schuljahr zu digitalisieren, dabei ist es schon spannend sich die Entwicklungen, welche die Kinder während der paar Monaten gemacht haben, vor Augen zu führen. Besonders berührt hat mich, wie sich Demian so langsam aber sicher die Welt des Schreibens am eröffnen ist:

Schon lange kannte er Logos wie Migros/ Coop sowie auch diejenigen diverser Baufirmen, welche er jeweils im Alltag eifrig "vor las".
Vor etwa einem Jahr kam das Interesse für einzelne Buchstaben und für das Schreiben seines Namens. Wobei ich das mit dem Namen schon etwas initiierte mit einer Namensgeschichte.
Bestimmte Buchstaben fing er an in Verbindung zu setzen mit etwas: F wie Feuerwehr, P wie Polizei, ..
So begannen wir die einzelnen Buchstaben und deren Namen anzuschauen und auch entsprechendes Lernmaterial, wie grosse laminierte Buchstaben, Buchstabentabelle, Schreibheft, ... zur Verfügung zu stellen.
Mit der Buchstabentabelle freundete er sich anschliessend recht bald an, diese Hilfe entsprach ihm und so probierte er immer wieder Worte zu lautieren und aufzuschreiben.
Heute gelingt ihm das lautieren praktisch immer sehr gut und er beginnt nun auch langsam zum Teil losgelöst von der Tabelle die Buchstaben zu wissen und aufzuschreiben... Und daneben interessiert sich der jüngere Bruder, ganz neu auch dafür, wie denn die Buchstaben so heissen.

Spannend war in dieser ganzen Zeit, dass das Lernen wellenartig stattgefunden hat, es gab intensive Buchstaben-Lern-Phasen und anschliessend wieder kürzere und auch längere Phasen, wo er nichts von Buchstaben wissen wollte, kein Interesse mehr zeigte und mit ganz anderen Themen beschäftigt war, wo D meinte: " Ich kann schon ganz Vieles und will noch vieles Lernen, aber schreiben und lesen erst später"
Oh da war meine Geduld dann schon manches Mal etwas gefordert....
Ich schaute aber bewusst, dass wir immer wieder in Kontakt kamen mit dem Schreiben, dass D merkt, wo man im Alltag auf das Schreiben und Lesen angewiesen ist... Und auch im Gespräch ( wie zum Beispiel über die Aufgaben eines Feuerwehrmannes) begegneten wir dem Lesen und Schreiben immer wieder und spürten die Notwendigkeit der Beherrschung dieser Kulturtechniken.

Dies ist für mich freies Lernen- das Kind begleiten und unterstützen im Dialog, wach sein im Alltag und das Kind ins Leben hineinführen und dann wenn ich meinen Teil getan habe, darf ich vertrauen und im Vertrauen warten bis der Samen anfängt zu spriessen- möglichst ohne dann grad am kleinen Pflänzchen schon ziehen zu wollen (wozu ich leider schon etwas neige, D mir jedoch jeweils deutlich zeigt, dass er dies gar nicht schätzt..)









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